Parasiten
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Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen die Flöhe in ihrer Jugendzeit, entweder als Ei, Puppe oder Larve.
Daher ist der größte Teil einer Flohpopulation noch nicht erwachsen. Erst als Erwachsene suchen die Flöhe ihr Opfer (Katzen und Hunde) um dort ihr Blutmahl zu nehmen.
Am besten tötet man die Flöhe noch in ihrer Jugend. Die Flöhe sind nicht nur am Haustier, sondern auch im Garten, Hof und in der Wohnung und müssen an allen Orten bekämpft werden. Flöhe verursachen nicht nur juckende Bisse sondern, übertragen auch viele Krankheiten, z.B. Typhus oder andere Parasiten z.B. Bandwürmer.
Im 14. Jahrhundert starben 25% der Bevölkerung an durch Flöhe übertragenen Krankheiten, z.B. Pest. Der verbreitetste Floh ist der Katzenfloh (Ctenocephalides felis) der auch andere Tiere wie Hunde befällt. Aus einem weiblichen Floh können bei guten Bedingen in einer Saison 30.000 Nachkommen entstehen.
Der größte Fehler ist es zu warten bis es "brennt" und eine Flohplage über einen kommt. Viele Millionen Jahre Überlebenskampf haben den Floh zu einem Überlebenskünstler gemacht, gegen den der Mensch nie gewinnt, sondern nur durch ständige Wachsamkeit die Zahl der Gegner niedrig halten kann.
Der Feind: Es gibt über 2.500 Floharten. Flöhe sind etwa 1-2 mm lang, flügellos, flach, rotbraun bis braun-schwarz und eine harte Schale. Die Schale ist so hart, daß ein Floh nicht wie andere Insekten totgeschlagen werden kann. Die Beine und der Körper ist mit rückwärts gerichteten Borsten besetzt. Flöhe haben Krallen an den Enden an jeder der 6 Beine. Mit diesen Krallen kann sich der Floh an Säugetieren festklammern. Da der Floh flach ist, kann er problemlos zwischen den Haaren seines Wirtes umherspazieren. Der Floh hat zwei einfache Augen und zwei kurze Fühler. Der Floh springt ohne Probleme 40 cm. Flöhe können 100 mal schneller beschleunigen, als ein Rennwagen. Mit dem sägezahnartigen, nadelförmigen Kiefer schneiden sie sich einen Weg durch die Haut um das Blut der Säugetiere zu trinken. Flöhe trinken etwa das 15-fache ihres Körpergewichtes an Blut. Säugetiere locken die Flöhe durch Wärme, Bewegung und Kohlendioxid an.
Der Floh-Lebenszyklus
Der Lebenszyklus des Flohs besteht aus vier Zyklen: Ei, Larve Puppe und der erwachsene Floh. Die weiblichen Flöhe legen Eier, aus den Eiern schlüpfen die Larven und die Larven spinnen einen Kokon, aus dieser Puppe schlüpft ein junger sehr hungriger Floh. Die Flohsaison ist April bis September.
Der erwachsene Floh braucht Blut um zu überleben, daher beißt er Säugetiere. Mit einer Mahlzeit ist er in der Lage bis zu 2 Monate ohne eine neue Mahlzeit zu überleben. Aber der Floh sucht sich am liebsten einen Wirt, bei dem er den Rest seines Lebens verbringen kann.
Ein weiblicher Floh legt zwischen 20 und 50 Eier am Tag und lebt etwa 4 Monate. Im Schnitt legt ein weiblicher Floh etwa 2.000 Eier. 2 von 3 Flöhen sind weiblich.
Wenn die Umwelt optimale Bedingungen bietet, schlüpfen aus den Eiern schon nach zwei Tagen die Larven, sind die Bedingungen schlecht kann es auch zwei Wochen dauern. Gute Bedingungen sind 19º C bis 32º C und eine Luftfeuchtigkeit von 75%-85%, über 35° C sterben die Eier ab unter 5° C schlüpfen diese nicht können aber über ein Jahr auf bessere Bedingungen warten. Die Floheier sind sehr klein und weiß und mit dem Auge kaum zu sehen. Die braunen "Eier" auf den Haustieren sind keine Floheier sondern, nur der Flohkot aus den Resten der Blutmahlzeit.
Das Stadium der Larve dauert zwischen einer und zwei Wochen. In dieser Zeit ernährt sich die Larve von dem organischen Material, das sich überall findet: z.B. Krümel und Hautschuppen. Zum Verpuppen ziehen sie sich die Larven in dunkle, ruhige und feuchte Stellen zurück, z.B. unter Möbel, zwischen Polsterkissen und Fußleisten.
Die Larve stirbt wie die Eier ab 35° C. Die verpuppte Larve hat nun eine harte Schale in der sie sich in den erwachsenen Floh verwandelt. Das Stadium der Puppe dauert etwa zwei Wochen bis zu 6 Monaten, je nach Bedingungen. In diesem Stadium ist der Floh am schwersten zu töten. Wenn der Floh in der Puppe erwachsen ist, wartet er auf Signale von draußen um zu schlüpfen. Ein Signal ist z.B. ein Luftzug in der Nähe der Puppe, innerhalb von Sekundenbruchteilen schlüpft der Floh.
Je nach Umweltbedingungen kann die Dauer vom Ei zum frischgeschlüpften Floh zwischen 3 Wochen und 6 Monaten liegen. Gute Bedingungen sind Haustiere, Teppich, Gras, Möbel, Wärme und Feuchtigkeit. Sollten über einen längeren Zeitraum die Bedingungen gut sein, so kann die Flohplage biblische Dimensionen annehmen.
Der Flohbiß
Nach einem Flohbiß fängt die Bißstelle an zu jucken und wird rot. Oft sind die Bißstellen in Gruppen zu 3-4 Bissen an Beinen, Armen, Schultern und am Bauch. Flöhe bevorzugen bestimmte Menschen und besonders Kinder. Kinder werden oft Opfer von Flöhen, da diese länger und öfter mit ihren Haustieren spielen und der Kontakt enger wird. Trotz Jucken sollte man sich nicht kratzen um Sekundärinfektionen zu vermeiden.
Bei Verdacht auf eine solche Infektion muß man seinen Arzt aufsuchen.
Weiter kann der Flohbiß allergische Reaktionen auslösen.
Anzeichen für Flöhe
- Das Haustier kratzt sich und fühlt sich unwohl.
- Dunkle kleine Stellen auf der Haut.
- Stellenweise Haarverlust.
- Salz und Pfeffer (Floheier und Flohkot) auf der Schlafdecke oder im Fell
Flohmythen
- Flöhe sind ungefährlich für Tiere:
Falsch: Flohbefall kann insbesondere junge Tiere sehr schwächen, auch können Flöhe Parasiten übertragen. - Flöhe beißen nur Katzen und Hunde
Falsch: Flöhe mögen auch das Blut von Menschen - Flöhe sterben schnell ohne ihre Blutmahlzeit
Falsch: Flöhe Können viele Wochen ohne Nahrung überleben. - Der häufigste Floh ist der Hundefloh
Falsch: Der Katzenfloh ist der häufigste, er mag auch Hunde, Ratten und Menschen - Flöhe können nur im warmen Klima oder im Sommer überleben.
Falsch: Flöhe fühlen sich in unseren Wohnungen das ganze Jahr über wohl.
Die Spitze des Floheisberges
Wenn man einen Floh im Teppich sieht, so sieht man nur einen Bruchteil eines viel größeren Problems. Man sieht nur einige der erwachsenen Flöhe, vielleicht max. 1 % der gesamten Population. Einem erwachsenem Floh steht die 20-fache Menge an Eiern, Larven und Puppen gegenüber.
Die Population unterteilt sich etwa in 50 % Eier, 35 % Larven, 10 % Puppen und 5 Prozent Flöhe. Früher oder später folgen dem entdeckten Floh 20 junge, hungrige und blutsaugende Flöhe.
Die verschiedenen Stadien des Flohs finden sich im Umfeld des Haustieres. Wenn ein Floh Eier legt, so bleiben diese nur einige Minute in den Haaren des Haustieres und fallen dann zu Boden. Am Schlafplatz des Haustieres finden sich daher die meisten Floheier.
Weitere Eier finden sich entlang des Weges, den das Haustier am liebsten nimmt. Daher muß man zur Bekämpfung der Flöhe all die Plätze kennen, an denen sich das Haustier am längsten aushält.
- Das Haustier sollte sich bester Gesundheit erfreuen und gute Nahrung bekommen, kranke oder schlecht ernährte Haustiere riechen für Flöhe besonders attraktiv.
- Der Kampf gegen die Flöhe muß an allen Fronten stattfinden: Am Haustier und im Haus.
- Da sich die Flohpopulation in allen vier Stadien befindet, müssen alle Stadien bekämpft werden.
- Im Haus verstecken sich die Larven in Ritzen von Möbeln, Fußböden, Fußleisten und zwischen Polstern. Im Freien verstecken sich die Flöhe gerne unter Büschen, Sträucher und im Gras.
- Da ein Luftzug die erwachsenen Flöhe aus ihrem Kokon schlüpfen läßt, ist Staubsaugen ein gutes Mittel um die Flöhe schlüpfen zu lassen und direkt einzusaugen. Dadurch wird die Zahl der schlupffähigen Flöhe erheblich reduziert. Die Eier, Larven, Puppen und Flöhe befinden sich jetzt im Staubsaugerbeutel, der jetzt schnellstens entsorgt gehört.
Wie bekommt man die Flohplage unter Kontrolle ?
Vorbeugung
Die Haustiere sollten ständig kontrolliert werden, damit man einen ständigen Überblick über die Flohpopulation hat. Dazu eignet sich ein Flohkamm.
Vitamin B1, das sich z.B. in Bierhefe befindet, kann der Nahrung in kleinen Mengen beigesetzt werden, da Flöhe (auch Zecken) B1 nicht mögen und so behandelte Tiere weniger häufig angesprungen werden.
Die große Flohplage
Bringt das Haustier erstmals Flöhe mit nach hause verhindert sofortige Flohbekämpfung die Ausbreitung im Haus. Blieb ein Befall längerer Zeit unerkannt, muß der gesamte Wohnbereich mitbehandelt werden, da er mit Floheiern und Larven verseucht ist.
Die Möbel, Teppich und der Schlafplatz können mit Dampf gereinigt werden, der Dampf tötet die erwachsenen Flöhe, Larven und vernichtet einen Teil der Nahrungsgrundlage der Larven.
Die Feuchtigkeit und die Restwärme ist aber auch eine gute Umwelt für die Floheier, so daß nach etwa zwei Tagen die neuen Larven schlüpfen. Daher sollte die Dampfreinigung mehrmals im Abstand von zwei Tagen wiederholt werden. Statt dessen oder zusätzlich reduziert häufiges Staubsaugen die Floheier und Larven.
Das tägliche Saugen ist eine der wichtigsten Tätigkeiten für mindestens eine Woche. So werden gerade die neugeschlüpften Larven und die überlebenden Flöhe erwischt. Alle Ecken und Nischen müssen ordentlich gesaugt werden, da die Flöhe an diesen Stellen gerne ihre Eier ablegen.
Die Staubsaugerbeutel sollten nach dem Saugen nicht im Staubsauger bleiben; entweder wird dieser durch einen neuen ersetzt oder der alte wird in einen Plastikbeutel gesteckt und in der Gefriertruhe gefroren um die eingesaugten Flöhe zu töten.
Die Decken auf denen die Haustiere schlafen sollten oft gewaschen werden. Bei besonders starken Flohbefall kann zusätzlich Flohpulver zur Umgebungsbehandlung eingesetzt werden. Die neueren Mittel zur Behandlung der Tiere (Frontline, Advantage u.a.) sind aber so wirksam, daß sie die Flohplage meist ohne diese zusätzliche Umgebungsbehandlung vernichten. Insektentötende Seifen können zum Reinigen von Decken, Teppichen und Schlafplätzen an besonders stark befallenen Stellen benutzt werden führt aber zur Dauerbelastung des Wohnbereiches mit diesen Chemikalien und ist in der Regel nicht notwendig.
Tips zum Kämmen
Damit das Kämmen seine gewünschte Wirkung zeigt, sollte man einen guten Flohkamm benutzen. Der Flohkamm ist ein feinzahniger Kamm und ist in Haustiergeschäften erhältlich. Anschließend klopft man den Kamm auf einem feuchten weißen Papier. Schwarze Krümel, die bei Kontakt mit Wasser feucht werden sind Flohkot und damit ein Hinweis auf Flohbefall.
Die gefangen Flöhe sollten auf keinen Fall mit den Fingern zerquetscht werden, da die Flöhe selbst Parasiten und Krankheitserreger beherbergen.
Chemische Flohmittel mit älteren Mitteln:
Pyrethroide:
Basis sind die Pyrethroide aus Chrysanthemen, sie werden so oder ähnlich auch synthetisch hergestellt. Die chemisch hergestellten Pyrethroide sind aber in Verruf geraten. Langdauernde Exposition auch in geringer Dosierung soll schwerwiegende Schäden verursachen. Deshalb kann diese Substanzgruppe von uns nicht empfohlen werden.
Diese Gifte sind Kontaktgifte und wirken auf das Nervensystem. In dem Nervensystem wird die Funktion von Acetylcholinesterase (AchE) gehemmt. AchE zersetzt Acetylcholin (Ach). Ach wird für die Erregung in den Synapsen gebraucht.
Durch die Verhinderung des Abbaues von Ach bleibt die Nervenzelle in Dauererregung und führt zum Tod des Flohs.
Für Menschen sind diese bei weitem nicht so giftig wie für die erwachsenen Flöhe. Die Pyrethroide wirken nicht bei Floheiern, Larven und Puppen.
Carbamate:
Dieses Gift wirkt wie die Pyrethroide, ist aber wirkungsvoller und trotzdem noch relativ ungefährlich für Säugetiere.
Organophosphate:
Diese sehr wirksamen AchE-Blocker wirken nicht nur bei Insekten sondern sind auch für Säugetiere sehr gefährlich, daher sollten sie nicht mehr eingesetzt werden. Aus dieser Substanzgruppe kommt auch E 605 und verschiedene Kampfgase.
Gezielte Flohbekämpfung mit modernen Mitteln
Fibronil (Front line):
Wirkt selektiv auf den Nervenstoffwechsel von Flöhen und Zecken und nicht auf den der Säugetiere (Haustier, Mensch). Als Spray (besser) oder Spot on (praktischer) Präparat angewendet lagert sich die Substanz in den Talgdrüsen des behandelten Haustieres ab, von wo es bis zu 3 Monate lang abgegeben wird und Flöhe abtötet. Die Substanz gelangt dabei nicht in den Körper.
Selamectin (Stronghold):
Auch diese Substanz wirkt auf den Stoffwechsel von Botenstoffen der zu bekämpfenden Parasiten allerdings an einem anderen Ort als Fibronil. Sie wirkt auf Flöhe, Milben und viele Endoparasiten (Würmer, auch Herzwurm). Ein Tropfen auf die Haut wirkt etwa 4 Wochen.
Imidaclopramide (Advantage):
Wirkt ähnlich wie Frontline als Spot on Präparat für etwa 4 Wochen zuverlässig gegen Flöhe.
Insektenwachstumsregulatoren (IGR's-Insect growth regulators):
Ein IGR (Luferon) Handelsname Program wird in Form von Tabletten oder flüssig Katzen und Hunden oral verabreicht. Einmal im Monat verabreicht sterilisiert es die weiblichen Flöhe auf dem Haustier und verhindert die Vermehrung der Flöhe. Die Antibabypille für Flöhe also.
Dieses Mittel ist sinnvoll um das Einschleppen von Flöhen zu verhindern besonders wenn zahlreiche Haustiere gehalten werden und die Fohbekämpfung sonst unübersichtlich wird.
Flohpulver zur Umgebungsbehandlung:
Einige Flohpulver sind Silikatpulver, die mit chemischen Zusätzen versetzt sind. Diese trocken die Flöhe innerhalb einiger Tage aus. Nach einigen Tagen werden die gepulverten Stellen mit dem Staubsauger gereinigt.
Das Flohpulver braucht i.R. nur einmal im Jahr benutzt werden, vorzugsweise im Frühling. Beim Einsatz dieser Pulver ist eine Staubmaske zu tragen; Kinder und die Haustiere müssen ferngehalten werden. Bevor der Raum betreten werden kann muß sich das Pulver abgesetzt haben.
Gesundheitliche Schäden durch Flohmittel:
Die meisten älteren Flohmittel beinhalten nervenschädigende Gifte, ähnlich denen in chemischen Kampfstoffen. Die akuten Symptome sind: Nervosität, Sehstörungen, Zuckungen und Übelkeit. Allerdings ist die für die Flohbekämpfung ausreichende Dosis für den Menschen i.d.R. unschädlich.
Kinder sind aber besonders gefährdet, da sie länger und öfter mit den Haustieren spielen und sich das Gehirn noch entwickelt.
Flohmittel der neueren Generation wie Frontline, Advantage, Stronghold oder Program haben einen anderen Wirkmechanismus und sind nach derzeitigem Kenntnisstand gesundheitlich für den Menschen weit weniger bedenklich, in der Flohbekämpfung aber wesentlich wirksamer als die meisten alten Mittel.
Warum diese Seite über Zecken?
Zecken können auf dem Umweg über Katzen (und andere Haustiere) gefährlicheKrankheiten übertragen. Wer gerne in der Natur spazieren geht, kann auch direkt von Zecken befallen werden.
Was ist eine Zecke ?
Die Zecke (Ixodidae) ist ein Spinnentier aus der Ordnung der Milben. Sie ist 2 mm bis 1 cm gross, flachgedrückt und besitzt einen sehr dehnbaren Körper mit acht Beinen. Die Weibchen ernähren sich vom Blut von Säugetieren, Vögeln und Reptilien, auf deren Körperhaut sie sich festsaugen. Dabei schwellen die kleinsten Arten von kaum 2mm auf die Grösse einer Kaffeeebohne an. Das erste Unterkieferpaar ist zu einem perfekten Saugapparat umgebildet. DieKieferfühler dienen dabei als Haft- und Stechorgane.Mit ihnen sticht die Zecke ihr Opfer.Bei uns weit verbreitet ist die gemeine Zecke (gemeiner Holzbock,Ixodes ricinus), in Deutschland, Frankreich und Italien auch noch dieSaumzecke (argas reflexus).
Wie wird die Zecke dem Menschen gefährlich?
Die Zecke wird dem Menschen nicht selber gefährlich. Viele Zecken sind aber ihrerseits mit Bakterien oder Viren infiziert, die bei einem Zeckenstich in die Blutbahn des Menschen gelangen und dort eine Krankheit auslösen können.
Wie kann man vorbeugen?
Gegen direkten Befall: Bei einem Spaziergang in von Zecken bevorzugten Gebieten (Wälder, Wiesen, Gebüsch) lange Beinkleider und Stiefel tragen. Die Zecken sind jedoch sehr klein und geschickte Kletterer. Wenn sie auf einen Menschen übergehen, halten sie sich an seinen Kleidern oder Haaren fest und versuchen dann, zu einer unbekleideten Körperstelle vorzudringen, wo sie sich dann in die Haut verbeissen können. Gegen den Befall von Haustieren: Ein Zeckenhalsband bietet einen zeitlich begrenzten Schutz. Auch können flüssige Zeckenschutzmittel angewendet werden.
Was tun bei einem Zeckenbiss?
Entfernen sie die Zecke möglichst schnell. Möglichst nahe an der Haut mi einer Pinzette abdrehen. Spezielle Zeckenpinzetten können Sie bei IhremTierarzt kaufen. Die Entfernung mit Hilfe von Öl (oder Salz) gilt als veraltet. Auf keinen Fall Zecke mit Nagellack bepinseln. Bleiben die Beine in der Haut haften, sollte man sie entfernen lassen.
Was gilt es später zu beachten?
Beobachten Sie in der folgenden Zeit die Stichstelle. Eine vorübergehende Rötung oder ein Jucken sind normal. Sollte die Rötung aber auch nach Wochen nicht verschwinden oder treten noch zusätzliche Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen und Fieber auf, gehen Sie zu einem Arzt.
Warum muss man eine Zecke entfernen?
Je länger eine infizierte Zecke an ihrem Opfer saugen kann, desto eher wird es mit einer Krankheit angesteckt.
Welche Krankheiten werden übertragen?
Es kommen insbesondere nachfolgende Krankheiten in Betracht:
- Die Frühsommermeningoenzephalitis (FSME),
- die Borreliose (Lyme-Krankheit).
- die Ehrlichiose (Vorwiegend im MIttelmeerraum, bei uns im Rheintal jedoch zunehmend häufiger verbreitet)
- die Babesiose/Piroplasmose
Was ist die FSME und wie wirkt sie sich aus?
Die Frühsommermeningoenzephalitis ist eine von Zecken übertragene Hirnhaut-und Hirnentzündung, die vor allem im Frühsommer auftritt. Ca jede tausendste Zecke ist mit diesen Viren befallen.Ihre Verbreitung ist regional sehr unterschiedlich. Damit sich der Erregerin einer Gegend ausbreiten kann, ist eine Mindesttemperatur von durchschnittlich acht Grad erforderlich. Die Krankheit tritt beim Menschen selten auf, kann aber einen sehr schweren Verlauf nehmen. Gegen die Zeckenenzephalitis kann man sich impfen lassen.Nackenschmerzen, Kopfschmerzen und Fieber sind die ersten Krankheitszeichen.Eine sofortige Behandlung durch den Arzt ist unumgänglich!
Was ist die Zecken-Borreliose und wie wirkt sie sich aus?
Die Zecken- Borreliose wird auch Lyme-Krankheit genannt, da in der amerikanischen Stadt Lyme, Connecticut, zum ersten Mal der Zusammenhang zwischen gehäuften Gelenksentzündungen und Zeckenstichen erwiesen wurde. Der Erreger, ein Bakterium, wurde nach seinem Entdecker burgdorferi genannt.Jede fünfte Zecke ist mit Borrelien befallen. Ihre Verbreitung ist praktisch weltweit, mit regionalen Schwerpunkten. Die Borreliose ist die häufigste vonZecken übertragene Krankheit. Die Krankheit hat drei Stadien, die aber nicht immer alle durchlaufen werden:1. Die Wanderröte. Die Stichstelle rötet sich und bleibt mehrere Wochen sichtbar. Die Wanderröte wird nur bei der Hälfte der Erkrankungenfestgestellt.2. Neurologische und Herz-Symptome, Augenmanifestationen oderAllgemeinbeschwerden stellen sich ein.3. Monate bis Jahre nach dem Zeckenstich treten Gelenkbeschwerden (eine Art von Arthritis) auf.In ganz seltenen Fällen kann es zu einer chronischen Enzephalitis kommen.
Kann die Borreliose von Mensch zu Mensch übertragen werden?
Nein. An Borreliose kann man nur durch Zeckenbefall erkranken. Auch der Kontakt mit Haus- (und anderen Tieren) kann nur dann zur Borreliose führen,wenn Zecken von diesen anderen Tieren auf den Menschen übergehen. Ob eine Uebertragung auch infolge von Bremsen- und gar Mücken- oder Flohstich in Frage kommt, wird zur Zeit noch abgeklärt.
Wird man nach durchgemachter Krankheit immun?
Nein, man kann also die gleiche Krankheit wieder bekommen.
Wie dicht ist die Borreliose verbreitet?
Forschungen haben ergeben, dass in den am meisten verseuchten Gebieten etwa 20% der Bevölkerung Antikörper im Blut aufweisen (das heisst, seropositiv sind). Im Durchschnitt wird aber mit etwa 10% gerechnet.Wenn ein Mensch Antikörper aufweist, heisst das, dass er mit der Krankheitinfiziert ist. Bei einem seropositiven Menschen muss aber die Krankheit nicht zwingend ausbrechen!
Ist die Lyme-Borreliose behandelbar?
In jedem Stadium kann man die Kranken mit Antibiotika behandeln und heilen.
Abschließend ein Verfahren zur Entfernung einer Zecke aus der Haut:
Man sollte Zecken mit eine spitzen Pinzette moeglichst im Halsbereich fassen und dabei nicht zerquetschen oder ausquetschen. Dann sollte man sie für etwa 60 sec. unter Zug halten. I. d. R. lassen sie dann von selbst los. Sie geraten naemlich unter "Stress". Dies bewirkt, dass sie den Speichelzement, mit dem sie ihre Kiefer so erstaunlich fest im Wirt verankern können, blitzschnell aufloesen und die Kiefer zurueckziehen. So lassen sie sich recht leicht und meist vollstaendig herausloesen.Wenn man die Zecke am Rumpf quetscht - z. B. beim "Herausdrehen" - dann geraten vermehrt Borrelien (Leben im Darm der Zecken) in den Wirt.
Möglicherweise wird ihr Tier in seinem ganzen Leben keinen Darmparasiten ausscheiden. Jedoch, so unappetitlich es auch sein mag, Tierbesitzer sollten auf Würmer und andere Parasiten, die das Wohlbefinden des Tieres beeinflussen können, acht geben.
Hunde und Katzen sind die bevorzugten Brutstätten von vier verschiedenen Gruppen von Würmern und einiger Spezies der mikroskopisch kleinen Protozoen (Einzeller). Die vier Wurmarten sind
- Spulwürmer,
- Bandwürmer,
- Hakenwürmer und
- Peitschenwürmer.
Zu den Protozoen gehören Arten wie Kokzidien, Toxoplasmen, Giardien und Amöben.
Symptome
Ein Befall mit Darmparasiten kann sich je nach Art und Stärke des Befalls verschieden schwer äußern. Häufig sind Durchfall und Erbrechen, vor allem bei jungen Tieren ein ernstzunehmender Zustand, bald gefolgt von Appetitlosigkeit und Kümmern. Bei älteren Tieren beobachtet man oft auch nur schlechtes Haarkleid und Gewichtsverlust trotz gutem Appetit. Gelegentlich haben die Tiere Juckreiz am ganzen Körper oder aber auch speziell am After.
Diagnose
Da unterschiedliche Parasiten mit verschiedenen Mitteln bekämpft werden müssen, ist es wichtig zu wissen, um welche Art es sich handelt. Mit bloßem Auge ausnahmsweise sichtbar sind Spulwürmer, wenn sie bei starkem Befall erbrochen werden oder bei Durchfall mit dem Kot ausgeschieden werden. Es handelt sich um runde Würmer unterschiedlicher Länge, die „Spaghetti"-artig erscheinen können. Bei Bandwurmbefall werden „Reiskorn“- große Glieder am After der Tiere oder auf dem Kot gefunden, die sich gegebenenfalls noch raupenartig bewegen können. Mit dem Mikroskop können die Eier der Parasiten und die Protozoen in Kotproben nachgewiesen werden. Mit dem von uns zur Verfügung gestellten Probengefäß nehmen Sie eine Probe, die nicht älter als 12 Stunden und bis zur Untersuchung kühl gelagert werden sollte. Unglücklicherweise ist die Diagnose nicht immer leicht, weil die ausgewachsenen Würmer ihre Eier nur unregelmäßig ausscheiden. Das Problem genau zu erkennen ist jedoch der Schlüssel für die erfolgreiche Behandlung.
Bandwürmer - ein spezielles Problem
Bandwürmer werden nicht direkt von Tier zu Tier sondern über einen sogenannten Zwischenwirt übertragen. Diese Zwischenwirte, bei denen sich also unsere Haustiere mit einem Bandwurm infizieren können sind häufig Flöhe oder Mäuse. Danach unterscheidet man den Flohbandwurm und den Mäusebandwurm (dazu gibt es auch noch jede Menge andere Bandwurmarten). Diese verschiedenen Arten werden zudem zum Teil durch unterschiedliche Medikamente bekämpft. Leider ist es nicht möglich, einen Bandwurmbefall in einer Kotprobe sicher festzustellen. Zu einer sicheren Diagnose muß man dieReiskorn-artigen Bandwurmglieder unter dem Mikroskop betrachten. Häufig wird man sich zu einer Behandlung „auf Verdacht“ entschließen.
Entwurmung
Junge Tiere sind zu nahezu 100 % durch die Muttermilch mit Spulwürmern infiziert. Tiere ohne verdächtige Symptome entwurmt man routinemäßig mindestens zweimal im Abstand von drei Wochen. Das hierfür geeignete Wurmmittel wird als Paste dem Futter beigegeben und nach Körpergewicht dosiert. Am besten schon vor der ersten Impfung. Jungtiere mit Symptomen müssen genauer untersucht werden und in jedem Fall muß auch eine Kotprobe mikroskopiert werden. Ältere Tiere, die keine Symptome zeigen, als Jungtier ausreichend entwurmt worden und nicht ansteckungsgefährdet sind (z.B. Katzeim Haus), sollten durch Kotproben einmal im Jahr auf Wurmbefall kontrolliert werden. Älteren Tieren, die Flöhe haben, jagen, sich viel und unkontrolliert im Freien aufhalten, sollte, insbesondere falls keine Kotprobe zu erhalten ist, je nach Gefährdungsgrad „auf Verdacht" 1- 4 mal im Jahr ein Wurmmittel verabreicht werden.Die Behandlung dauert in den meisten Fällen höchstens ein paar Tage. Die Wahl des richtigen Mittels, eine ausreichend hohe Dosierung (Gewicht!) und eine zuverlässige Verabreichung sind für den Erfolg der Behandlung wichtig.In Problemfällen sollte evtl. nach drei bis vier Wochen eine weitere Kotprobe untersucht werden.
Vorbeugen
Die größte Ansteckungsgefahr geht vom Kot aus. Um Würmer zu vermeiden, sollten Sie Ihre Tiere von den üblichen Hundetoiletten fernhalten, aber auch selbst für eine schnelle Entfernung der Ausscheidungen Ihres Lieblings sorgen. Ein weiteres Problem kann das Jagdfieber Ihrer Katze oder Ihres Hundes sein. Beutetiere, wie Mäuse und Kaninchen sind Überträger von Bandwürmern. Flohbekämpfung kann die Ansteckung mit Flohbandwürmernverhindern